Brassia oleracea var. gongylodes ist der botanischer Name des gesunden Gemüses, besser bekannt unter Oberkohlrabi, Oberrübe, Rübkohl, Stängelkohl oder schlicht als Kohlrabi. Es ist eine Kreuzung aus wildem Kohl und weißer Rübe. Beim Wuchs bildet sich eine verdickte oberirdische Sprossknolle, in der Farbe zart grün oder violett. Insgesamt gibt es 30 weiße und 14 blaue Sorten. Alle Sorten unterscheiden sich geschmacklich kaum, auch die Inhaltsstoffe sind gleich.
Schon bei den alten Römern war die leckere Knolle caulo rapa bekannt. Nach Europa und speziell in Deutschland verbreitete sie sich Mitte des 1600 Jahrhundert. Das weiß man durch Aufzeichnungen in alten Kräuterbüchern. Erst im 1900 Jahrhundert wurde die Kohlrabi als Gemüse immer beliebter. Heute ist Deutschland mit 40.000 Tonnen im Jahr größter Erzeuger und Verbraucher in Europa.
Geschmacklich hat die Kohlrabi nur einen leichten Kohlgeschmack, sie schmeckt leicht süß und mild und ist daher auch bei Kindern sehr beliebt. Sie besteht zu 91,6% aus Wasser bei 3,8g Kohlenhydrate und 1,4g Ballaststoffe. Jung und frisch vom Feld gibt es die Knolle von April/Mai bis in den Spätsommer. Im Sommer hat sie gegenüber im Winter einen niedrigen Nitrat Gehalt, da die Sonneneinstrahlung Nitrat im Gemüse abbaut.
Was steckt gutes drin: wie alle Kohlsorten ist sie besonders reich an Vitamin C, A und K. B Vitamine und Folsäure, Magnesium, Eisen, Calcium und Phosphor. Besonders viel Selen und Kalium. Hierbei ist zu erwähnen, dass die Kohlrabiblätter noch wertvoller sind, ihr Vitamin und Mineralstoffgehalt ist nochmal 2-3-mal höher als in der Knolle.
Außerdem enthält die Kohlrabi Senföle – Glucosinolate die eine wachstumshemmende Wirkung auf schädliche Bakterien und Viren haben. Deshalb ist Kohlrabi genauso wie Brokkoli besonders geeignet für ein geschwächtes Magen-Darmsystems. Sie ist roh auch leicht verdaulich und um den Verlust der guten Inhaltsstoffe zu vermeiden nur kurz gedünstet werden.
Ihre gesundheitliche Wirkung regt das Immunsystem an, kurbelt die Blutbildung und den Stoffwechsel an, stimuliert die Sauerstoffversorgung, ist gut für die Knochen und wirkt entwässernd.
In der Küche sehr vielseitig einsetzbar, von roh im Salat, als Carpaccio, im Smoothie über Aufläufe, Suppen als Beilage und als Bratlinge. In Frankreich wird Kohlrabi sogar fein gehobelt und wie Sauerkraut konserviert. Und denken Sie daran die Blätter mit zu verwenden! Zum Verwerfen viel zu schade!!
Kohlrabi Auflauf: vegetarisch
Zutaten: 3 Kohlrabi, 2 Möhren, 1 Frühlingszwiebel, 1 Eßl. Kokosöl, 3 Eier, 200ml Sahne, 150g geriebenen Käse, 1 Handvoll Sesam, Salz, Pfeffer, Curry etwas Muskat
Zubereitung: Kohlrabi und Möhren würfeln, Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden und alles in Kokosöl anschwitzen, etwas würzen. Kohlrabiblätter fein hacken und unterrühren und alles in eine Auflaufform geben. Eier und Sahne gut vermischen und würzen und drüber gießen. Mit Käse und Sesam bestreuen und für 35- 40 Min bei 165 Grad in den vorgeheizten Backofen.
Fleischgenießer braten vorher noch 250g Schinkenwürfel an und geben es unter die Kohlrabimischung.
Kohlrabi Salat: vegan
Zutaten: 2 Kohlrabi, 1 Bund Radieschen, 1 Frühlingszwiebel, 1 gute Handvoll Rucola und/oder Feldsalat, Petersilie, Schnittlauch, 1 Handvoll gehackte Wallnüsse
Vinaigrette herstellen aus: 1 Eßl. Olivenöl, 1 Eßl. Leinöl, 1 Eßl. Wallnussöl, 1 Eßl. weißen Balsamico, 1 Eßl. Wasser, Salz, Pfeffer, Curry, Paprika, evtl. etwas Chili. Manchmal gebe ich noch 200g 10% Jogurt dazu, je nach Laune!
Wie Sie die Kohlrabi und Radieschen klein schneiden entscheidet ihr Geschmack. Ich mag es gern in kleine Würfel geschnitten, aber man kann die Gemüse auch grob raspeln. Kohlrabi grün, Frühlingszwiebeln und Kräuter fein hacken. Rucola waschen und dann alles zusammen mit den Wallnüssen in die Vinaigrette geben.
Kohlrabi Puffer: vegetarisch
Zutaten: 400g Kohlrabi, 200g Möhren, 2 Eier, 3 Eßl. Haferflocken, 2 Eßl. Flohsamenschalen, 1 Frühlingszwiebel, 25g Sonnenblumenkerne 25g Leinsamen, Salz, Pfeffer, Curry, Muskatnuss, 1 Eßl. getrocknete Kräuter nach Wahl
Zubereitung: Kohlrabi und Möhren fein raspeln, Frühlingszwiebel und Kohlrabiblätter fein hacken, alles mit den übrigen Zutaten vermischen und 5 Min quellen lassen. Mit den Händen flache Puffer formen und in Kokosöl von beiden Seiten goldbraun ausbacken. Die Puffer schmecken auch kalt und eignen sich daher gut zum Mitnehmen.